BEZAHLT WIRD NICHT!
von Dario Fo
Aufführungsrechte: Verlag der Autoren
Inszenierung: Peter Kratz
Bühne: Enno Craiss
Kostümbild: Anja Müller
Regieassistenz: Pauline Kosack
Es spielen: Andreas Klaue, Yasmin Münter, Lennart Alessandro Naether, Dionysus V. R. Odoku, Janina Zamani
Premiere: Fr. 28. Juli 2023
Vorstellungen bis 25. August 2023
Mut gefasst, Gelegenheit genutzt, heute ist Rafftag! Aufstand, statt brav zu zahlen! Ist doch wahr! Wir leben in einer Welt voller Gauner. Dein Arbeitsplatz? Ausbeutung pur! Der Staat? Steckt unter einer Decke mit den mächtigen Konzernen. Die wiederum drehen rücksichtslos an der Preisschraube, alles wird immer teurer – höchste Zeit, sich zu wehren. Holt euch zur Abwechslung etwas zurück.
Antonia jedenfalls hat genug vom Hundeleben mit ständig leerer Haushaltskasse. Wenn da bloß nicht hinterher diese innere Stimme wäre. Man will ja selbst kein Gauner sein. Andererseits hat man es doch verdient, dass man mal gratis davonkommt!
Dario Fo, der Nobelpreisträger und notorisch unangepasste Farcenmacher, malt liebevoll nuancenreich die inneren Spannungen, Argumente und Einfälle seiner Akteure aus. Er treibt sie mit überschäumendem Humor so lebensecht voran, dass die Zuschauer unaufhaltsam in den satirischen Strudel der Ereignisse mit hineingezogen werden. Der Ausreden-Generator läuft heiß, man flunkert das Blaue vom Himmel herunter, es wird hemmungslos vertuscht, getäuscht, beschönigt. Aber wo die Gefahr am größten ist, da wächst Solidarität! Zumindest manchmal.
DAS GESCHEHEN Es war einmal, im Supermarkt: Kundinnen beschweren sich, weil die Preise heraufgesetzt wurden. Der Filialleiter meint, da könne er nichts machen. Der Volkszorn wächst, es brechen die Dämme – Selbstbedienung! Freier Markt, aber sowas von! Das erscheint recht und billig, man darf sich schließlich nicht alles gefallen lassen. Die Menge räumt munter den Laden leer und Jede schleppt nach Hause, was geht.
Auch Antonia freut sich diebisch übers Einkaufen zum Nulltarif. Zumal ihre Freundin Margherita hilft, die prallvollen Tüten in Sicherheit zu bringen. Daheim allerdings beginnen die Probleme. Margherita bohrt nach, ihr kommen Skrupel. Das Essen entpuppt sich als Tiernahrung. Schlimmer noch, Antonias Mann Giovanni darf von dem Raubzug nichts erfahren, denn er hat ein empfindliches Gewissen. Daher gilt es das viele Diebesgut zu verstecken, teils im Schrank, teils um den Bauch; ein bisschen Schwangerschaft nimmt man in Kauf. Doch die Frauen haben nicht mit der Hausdurchsuchung gerechnet. Was tun?
Während Giovanni furchtlos Dosenfutter zubereitet, verstricken sich Antonia samt Freundin in immer wildere Lügengeschichten. Marghertias Mann Luigi steht plötzlich als werdender Vater da und begreift nichts mehr. Der in Sachen Plünderung ermittelnde Kommissar lässt nicht locker – bis am Ende nur noch ein Wunder hilft und, auf ihre Weise, die Stadtwerke …