30 Jahre Theatersommer – 30 Jahre Vergangenheit – 30 Jahre Ausstattung vieler Theaterstücke. Wie auf einem alten Dachboden, verstauben in den Lagern des Theatersommers Bühnenteile und Requisiten, scheinbar unwichtige Dinge, neben völlig skurrilen Gegenständen. Faszinierendes selbst Gebautes, teilt sich den Raum mit alltäglichem Kram und vielen kleinen und großen Schätzen. Alle Dinge haben eines gemeinsam: Sie erinnern an ein Stück, eine Stimmung, an die Schauspieler*innen, einen Satz aus einem Text oder eine Musik. Einen Teil dieser Erinnerungen, dieser Vergangenheit wollten wir so arrangieren, dass die Betrachtenden mit uns über deren Vergänglichkeit nachdenken können.

Entstanden ist eine Art Wunderkammer-Wand, ein beeindruckendes Panoptikum von Gegenständen, verbaut zu einem vielseitigen Wimmelbild aus kleineren und größeren Stillleben. Wer sich darauf einlässt und sich die Zeit nimmt, erkennt in den Collagen der vernarbten Objekte ein Stück Theatersommer-Geschichte und vielleicht sogar eine ganz eigene vergängliche Erinnerung. Alles ist vergänglich, ganz besonders die Bühnenkunst. Sie blüht nur genau in dem Moment, in dem sie betrachtet wird. Dann ist sie vergangen, ist nicht wiederholbar, kann nicht konserviert werden und verblasst im Herzen der ehemaligen Betrachter*innen und Spieler*innen. Das ist manchmal traurig. Aber meist ist es eine wunderbare Chance, immer wieder von vorne anzufangen und von der ersten Idee bis zum letzten Bühnenteil und Requisit alles neu zu erfinden. Bis auch diese Dinge wieder vergangen sind und irgendwann natürlich auf den Müll wandern. Nur heute noch nicht!